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Die fünfte Wand : Navina Sundaram
Innenansichten einer Außenseiterin oder
Außenansichten einer Innenseiterin
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Befremdung, Entfremdung, Verfremdung, wurzellos und frei, verwurzelt und verwurschtelt, Einfalt/ Vielfalt, Doppelperspektive, Grenzen grenzenlos verwischt. Rollenspiele allesamt. Identitäten kreieren? Vielleicht sollte ich mir eine völlig neue Identität zulegen, eine Rekonstruktion, frei erfunden nach imaginären Erinnerungen von hier und von dort und mit sanften Ironien zusammengefügt.
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Von der Nominierung unseres Archivs, das ihr Lebenswerk aus den öffentlich-rechtlichen Archiven ans Licht holt, für den Grimme Online Award 2022, hat Navina Sundaram wenige Tage vor ihrem Tod erfahren. Wir - und sie - sehen dieses Projekt als Modell einer zukünftigen Archivpraxis. Solche Praxis versteht das Archiv als Raum, der (Medien)-Geschichte nicht als Herrschaftsnarrativ abbildet, sondern als Geflecht verschiedenster - auch widersprüchlicher - historischer Erzählungen, die Resonanzen in der jeweiligen Gegenwart erzeugen.
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"Die fünfte Wand" versammelt Filme, Reportagen, Moderationen, Texte, Briefe und Fotos der Filmemacherin und Redakteurin Navina Sundaram aus über 40 Jahren Tätigkeit für das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Angelegt als digitale Werkbiografie, ist das Archiv thematisch strukturiert nach dem Modell einer Mediathek aufgebaut.
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Extrahiert aus Archiven der ARD sowie aus Sundarams Privatarchiv, ist "Die fünfte Wand" ein kuratierter Blick auf deutsche Migrations- und Mediengeschichte. Navina Sundaram steht dabei im Zentrum als eine Autorin, die journalistisch Position bezieht: zu Internationalismus und Dekolonisierung, Klassenfrage, Rassismus, Einwanderung, zu indischer und bundesdeutscher Politik.